Dark side - Verlaufen im Gedankengang
Donnerstag, 5. März 2009
Heute ohne Titel
Ich wusste ja schon immer das ich ein relativ toleranter Mensch bin, aber das ich sogar Frustrationstolerant bin, das war mir neu. Ist irgendwie ein lustiges Wort. Frustrationstolerant. Und dazu noch ein außergewöhnliches Durchhaltevermögen. Ja, heute war mal wieder Therapiestunde und da so langsam wieder die Zeit der Prüfung näher rückt, war das natürlich Thema, schließlich ist meine Prüfungsangst etwas ziemlich akutes.
Die Prüfungsangst hängt bei mir ziemlich stark mit dem Druck zusammen, den ich mir selbst mache. Das ist eine regelrechte Panik davor zu versagen. Woher das kommt? So recht weiß ich das auch nicht. Es dreht sich immer nur in meinem Kopf: "Du musst gut sein, du musst einfach!" Das macht die ganze Sache nicht wirklich einfacher.
Jetzt kam aber noch ein anderer Aspekt dazu. Was wenn ich diese Gedanken habe, wegen dieser Zwillingssache? Wenn sich in meinem Kopf irgendwo, in einer verwirrenden Ecke, diese Idee festgesetzt hatte, dass ich für zwei gut sein muss, noch bevor ich überhaupt wusste das ich ein Zwilling bin? Ich möchte jetzt bestimmt nicht meine gesamten Probleme auf diese eine These abwälzen, aber in vieler Hinsicht macht es durchaus Sinn. Vielleicht habe ich ja wirklich unbewusst schon immer gespürt, dass ich nicht allein war und das jetzt irgendwie ausgleichen muss (also für mich ausgleichen muss, meine ich).
Dazu kommt noch mein Ehrgeiz. Ich habe das angefangen, jetzt möchte ich es auch erfolgreich beenden. Manch einer hätte vielleicht schon längst aufgegeben, bei all den Rückschlägen. Das kam für mich eigentlich nie wirklich in Frage. Ich hatte es noch nie so mit dem Aufgeben, obwohl ich gestehen muss, dass ichs in manch einer Situation gern gemacht hätte.

Aber scheinbar mach ich doch ein paar Dinge richtig, die mir helfen, mein Leben wieder etwas gerader zu rücken. Der erste Schritt war das Eingeständnis, dass ich es alleine nicht schaffe und mir Hilfe gesucht habe. Das war ehrlich gesagt auch so ziemlich der schwerste Schritt für mich. Immerhin will ich ja immer alles alleine schaffen, und dann zuzugeben, dass das eben nicht geht, hat bei mir eine ganze Weile gedauert.
Das Zweite war der Entschluss, diesen Blog zu beginnen. Das klingt jetzt vielleicht etwas komisch, aber es scheint tatsächlich zu helfen. Auch wenn das manchmal ziemlich dummes Zeug ist, was ich hier reinschreibe. Es sind einfach die Gedanken, die mir so durch den Kopf gehen und die irgendwo hin müssen. Habe meiner Therapeutin heute erzählt, dass ich meine Gedanken aufschreibe und sie fand das sehr gut.
Und damit kommen wir auch zu Punkt drei. Denn was sie noch sagte war, dass es gut wäre, wenn ich jemanden hätte, mit dem ich über das alles reden könnte.
Und an dieser Stelle möchte ich mich bei Yvonne bedanken. Denn bei ihr habe ich das offene Ohr gefunden, das ich wohl auch dringend gebraucht habe, und das ich bei keinem meiner Freunde in meiner näheren Umgebung einfordern konnte.
Daher sage ich: Danke!! Für die Telefonate und auch für alles andere! Mit dir zu reden tut einfach gut. Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll, aber ich bin wirklich wirklich froh, dass ich dich "getroffen" habe und dass sich das Ganze so entwickelt hat.

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